Was soll denn da schon anders sein? – oder Die besonderen Herausforderungen im Alltag von Pflegeeltern
Wenn Pflegeeltern berichten, dass nach Monaten oder Jahren der Pflegschaft der Kühlschrank immer noch prall gefüllt sein und die Zimmertür nachts aufbleiben muss oder die kleinsten Frustrationen heftige Wutausbrüche auslösen, kommt oft der Nachsatz „aber was das tagtäglich bedeutet, können letztlich nur andere Pflegeeltern verstehen“. Pflegeeltern sind es leid, sich immer wieder gegenüber Dritten erklären oder sich mit dem „Chor selbsternannter Experten“ auseinander setzen zu müssen.
Pflegeeltern werden im Alltag immer wieder mit herausfordernden Verhaltensweisen ihrer Kinder und Jugendlichen konfrontiert. Die früheren Erfahrungen wie Vernachlässigungen oder seelische und körperliche Misshandlungen wirken im Heute.
Manchmal braucht es Mut, Zuversicht und die innere Gewissheit für das Pflegekind das Richtige zu tun, um unkonventionelle Wege einzuschlagen und „um die Ecke zu denken oder zu handeln“. Für diese schwierige Aufgabe benötigen Pflegeeltern auch Zeiten der Entlastung und vertraute Menschen, die sie stärken und mit denen sie offen über eigene Zweifel, Unsicherheiten und Ängste sprechen können.
Die Fortbildung beginnt mit einem theoretischen Input, konkrete Beispiele aus dem Alltag werden besprochen und Lösungsmöglichkeiten zur Erweiterung der Handlungskompetenz werden erarbeitet. Auch Selbstfürsorge soll ein Thema sein, da sie eine elementare Voraussetzung im Umgang mit traumatisierten Kindern ist.
Referent*in
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Doris Buitinck
Dipl.-Sozialpädagogin
Weiterbildung in personenzentrierter Psychotherapie für Kinder und Jugendliche, Supervisorin & Coach DGSv; Langjährige Erfahrung in der Begleitung von Pflegefamilien/ Sozialpädagogischen Pflegefamilien/Profifamilien zunächst bei einem Jugendamt und dann bei einem Träger.
Von 2006-2019 Teamleitung des Team Nord des Zentralen Fachdienstes für Pflegekinder mit Behinderungen, chronischen und lebensverkürzenden Erkrankungen der Diakonie Düsseldorf.
Langjährige Tätigkeit als Lehrbeauftrage an der Kath. Fachhochschule Münster.
Seit 2005 tätig in der Fort- und Weiterbildung für Pflegefamilien und Fachkräfte, u,a, für Landesjugendämter. die Stiftung zum Wohl des Pflegekindes, Jugendämter, freie Träger und Pflegeelternverbände
Einzel- oder Teamsupervision für Pflegeltern /sonderpädagogische Pflegefamilien und Fachkräfte
Seit 2019 Mitarbeit im Institut für Adoptiv- und Pflegefamilien (IAP) in Münster