von Corina Rink,
Ich halt‘ die Luft an, bis alles wieder stimmt, Die Wolken sich verziehen, ’ne gute Zeit beginnt, Ich halt‘ die Luft an, bis alles wieder geht, Die Welt, wie ich sie kenn‘, sich einfach weiterdreht“
(Aus dem aktuellen Album von Ina Müller: „55“)
Mit diesem aktuellen Song eröffnete das (Pflege-) Müttertreffen am 30. Januar, welches in diesem Jahr, leider ‚Pandemie – bedingt‘ nur virtuell im Rahmen einer Zoom-Konferenz unter dem Motto „Starke Frauen“ stattfinden konnte. Das Lied wurde natürlich nicht zufällig gewählt, nein, der Text schien dem Vorbereitungsteam sehr passend und die Interpretin auch. Weil gerade das Thema Luft anhalten und darauf hoffen, dass die Welt sich doch (wieder) etwas normaler drehen könnte allen sehr nah ist und viele von uns umtreibt.
Gemeint sind, ohne alles aufzählen zu wollen, die Unruhen und die Verwirrungen weltweit, aber ganz besonders natürlich auch, was wir derzeit und seit nun einem ganzen Jahr zum Thema Covid-19 erleben. Unbeschreiblich, die Auswirkungen und Folgen sowie die zusätzlichen Belastungen, im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, die (Pflege-) Mütter, Familien und Kinder täglich aushalten müssen.
Ja, Ina Müller hat Recht, da kann man schon mal die Luft anhalten.
Für die teilnehmenden Pflegemütter war es sicher auch aus oben genannten Gründen nicht ganz leicht, überhaupt an der Veranstaltung teilzunehmen, umso erfreulicher war es, dass sich doch insgesamt 22 Frauen im virtuellen Raum begegnet sind.Das Thema unseres Müttertreffens lautete in diesem Jahr „Starke Frauen“ und es ist sicher nicht übertrieben, wenn zunächst festgehalten wird, dass alle Pflegemütter unglaublich starke Frauen sind! Sie haben sich bereits qualifiziert und gezeigt wie stark und einzigartig sie sind, in dem sie sich jeden Tag den Anforderungen stellen und einem oder mehreren Kindern ein Zuhause und damit eine echte Chance bieten.
Normalerweise hätten wir uns wie jedes Jahr in einem wunderbaren Hotel mit Wellness-Angebot in Bad Wildungen getroffen, gemeinsam in der großen Runde (meist mit an die 40 Frauen) begonnen, uns kennengelernt, Gespräche geführt und auf den gemeinsamen Cocktail oder Saft an der Bar am Abend gefreut. Von der Möglichkeit Wellness-Anwendungen, Schwimmbad oder die Sauna zu nutzen, oder auch vom leckeren Buffet mal ganz abgesehen, hätten wir gemeinsam kreativ gearbeitet, gesungen, vielleicht einen Spaziergang gemacht oder einen Film angeschaut.
Pflegemütter virtuell – da geht was!
Das alles war in dieser Form nicht möglich, und es blieb uns nichts anderes übrig als auf diese „virtuelle Alternative“ zurückzugreifen. Und zugegeben, als wir das überlegt hatten, ging es uns zunächst so, dass wir eigentlich nur wenig Lust hatten, einen solchen Tag zu organisieren. Wir hatten reichlich Bedenken, dass wir das alles nicht so 100 % hinbekommen würden, mit dem ganzen Internet und Zoom und der ganzen Technik. Aber der Gedanke, dass unser lieb gewonnenes begehrtes Müttertreffen ersatzlos ausfallen sollte und wir somit auf all diese tollen Frauen verzichten müssten, sie nicht treffen könnten, gefiel uns dann noch weniger als der Gedanke an Zoom.
Es hat uns eher Mut gemacht, uns doch zu trauen, und plötzlich dachten wir, dass ‚alles‘ besser sei als sich nicht zu begegnen. Gerade in der aktuell schwierigen Zeit schien es uns besonders wichtig, miteinander in Kontakt zu bleiben, egal über welche Kanäle. Pannen, Lücken, Fehler oder Ungereimtheiten wollten wir gerne in Kauf nehmen. Was konnte schon passieren?! Und unsere Unsicherheiten bezüglich der neuen Medien waren ja zum Teil auch die der Teilnehmerinnen.
Backstage hatten wir vorsorglich Frau Anja Schulz, die beim St. Elisabeth-Verein in der IT-Abteilung arbeitet und uns als weiblicher Support zur Seite stand. Wir danken ihr nochmal an dieser Stelle.
Umsetzung gelungen und Feedback sehr positiv
Insgesamt gab es 3 gut verdauliche 90 Minuten – Päckchen, voller Spiel, Spaß und reichlich Austausch unter den Frauen, sowie interessanten und wissenschaftlichen Kurzbeiträgen. Zwischen Online-Rally und Black-Stories trafen sich die Frauen in sogenannten Breakout-Rooms (Online-Kleingruppen), um miteinander sowohl kurzweilige als auch ernste Themen zu besprechen.
Gespickt wurden die Video-Einheiten mit immer wieder auftauchenden Kurzportraits von „Starken Frauen“, historischen wie auch aktuellen. Ada Lovelace, Hannah Arendt, Astrid Lindgren und Angela Merkel waren nur einige davon. Die Auswahl wurde hier völlig willkürlich getroffen, es gab dafür genügend Möglichkeiten um den vielen anderen starken Frauen, die der Gruppe noch einfielen, Raum zu geben.
Die Gespräche darüber, was genau das Begriffspaar „Starke Frau“ eigentlich meint, waren spannend und bereichernd, und es gab viele individuelle Interpretationen. Dass es nicht immer die ganz großen, weltbewegenden, wissenschaftlichen, politischen u.a. Themen sein müssen, war auch klar, und so wurde manche Großmutter an dieser Stelle nochmal erinnert und gewürdigt. Eine Phantasiereise (Entspannungseinheit) mit sinnbildlichem „Gepäckablegen“, konnte einigen Frauen noch den Abend „erleichtern“ und ein „Starke Frauen-Sprüche“- Ratespiel, machte am Ende des Müttertreffens allen nochmal riesigen Spaß!
Die verlorene Wellness – Freude und den versäumten Kinoabend konnten die Pflegemütter im Anschluss an den Tag selbst nachholen; so bekam jede im Vorfeld ein Überraschungspaket mit Pflegeprodukten sowie eine DVD mit dem Kinohit „Hidden Figures“, die Geschichte der Katherine Johnson (passend zum Thema) nach Hause geschickt.
Insgesamt eine absolut tolle, lustige, tiefe, bereichernde Begegnung mit lauter „Starken Frauen“. Lehrreich, hilfreich, aufheiternd in diesen Zeiten, Mut machend und Kraft spendend. Fazit: Es wäre unverzeihlich gewesen, sich hinter den Technik-Sorgen zu verstecken! Also eine echte Erfolgsgeschichte: Pflegemütter virtuell!
Für das Vorbereitungsteam: Steffi Fuchs, Bettina Simon-Schönau, Jutta Fromm-Visosky, Martina von Keitz
Autorin: Corina Rink
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