Die leiblichen Eltern von Pflegekindern bezeichnet man auch als Herkunftseltern. In Zahlen ausgedrückt, geben einige Studien Aufschluss über die Lebenssituation vieler Herkunftseltern. Diese stehen oft in großem Kontrast zu der Lebenssituation der Pflegeeltern.

  • 61% der Herkunftsfamilien von Pflegekindern sind alleinerziehende Mütter.
  • 21% der Pflegekinder stammen aus einer Herkunftsfamilie, in der beide Elternteile zusammenleben.
  • 93% der Pflegefamilien bestehen aus zwei Elternteilen.
  • 61% der Pflegekinder haben noch ein Geschwisterkind.
  • 33% der Geschwisterkinder von Pflegekindern lebt noch in der Herkunftsfamilie.
  • 80% der Herkunftseltern leben dauerhaft von Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe.
  • 63% der Pflegeeltern leben in ‚mittleren’ Verhältnissen.
  • 80% der Herkunftsmütter und 66% der Herkunftsväter haben keinen oder nur einen sehr niedrigen Ausbildungsabschluss.

Die unterschiedliche Einkommenssituation zwischen Herkunftseltern und Pflegeeltern kann unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Manche Herkunftseltern sind neidisch auf das bessere Leben, fühlen Bitterkeit oder Ungerechtigkeit hinsichtlich ihrer eigenen Umstände oder aber sie freuen sich für ihr Kind, dass es in besseren Verhältnissen aufwachsen kann.[1]

[1] Vgl. Helming, Elisabeth; Kindler, Heinz; Thrum, Kathrin (2010): Lebenssituation von Herkunftsfamilien. In: Kindler, Heinz; Helming, Elisabeth; Meysen, Thomas; Jurczyk, Karin (Hrsg.): Handbuch Pflegekinderhilfe. München: Deutsches Jugendinstitut e.V. S. 262-281. S. 263-265, S. 67f, S. 269.