Die humanistische Psychologie gründet auf der Annahme, dass jeder Mensch eigenständig und frei ist, sich bewusst und eigenverantwortlich zu entscheiden sowie seine Umstände zu beeinflussen und zu ändern.[1]

Die Grundannahmen der Humanistischen Psychologie sind stets lösungs- und ressourcenorientiert. Lösungsorientierung heißt, gleich an die Konstruktion von Lösungen herangehen, statt lange das Problem zu erkunden.[2] „Ressourcenorientierung meint die systematische Analyse und Aktivierung der klienteneigenen Fähigkeiten, Potenziale und Kraftquellen“.[3]

Einige Grundannahmen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

„Jede und jeder hat die Ressourcen, die sie oder er braucht, oder kann diese entwickeln, um eine Lösung zu finden.“[4]  Diese Grundannahme beschreibt, dass Probleme eine Chance darstellen, da Menschen gefordert werden, Ressourcen zur Problemlösung zu aktivieren.

Jedes Verhalten eines Menschen hat einen guten Grund. Übersetzt bedeutet diese Grundannahme, dass menschliches Verhalten auf Bedürfnissen gründet. Diese sind mitunter nicht immer auf den ersten Blick erkennbar.[5]

„Jede und jeder tut das Beste, was sie oder er in der jeweiligen Situation kann.“[6] Diese Grundannahme kann so verstanden werden, dass Menschen auf der Grundlage ihrer Vorerfahrungen handeln. Sie würden andere Problemlösestrategien nutzen, wenn sie sie kennen würden.

„Die Dinge an sich haben keine Bedeutung, die Menschen geben den Dingen die Bedeutung.“[7] Hier hinter verbirgt sich die Annahme, dass Menschen Dingen Bedeutungen geben, die zu ihren bisherigen Erfahrungen und Annahmen passen. Dabei geht verloren, dass ein und dieselbe Sache ganz unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Die Bedeutung, die etwas gegeben wird, beeinflusst das Erleben und Verhalten einer Person.[8]

„Wer ein Problem hat, hat auch eine Lösung, weil sie oder er bewusst oder unbewusst etwas Besseres kennt.“[9] Das bedeutet, dass Menschen erst dann ein Problem haben, wenn sie bewusst oder unbewusst etwas anderes bzw. Besseres kennen.

Literatur:

[1] Roth, Wolfgang (2014): Humanistische Psychologie und Pädagogik. Eine Einführung in die theoretischen Grundlagen. URL: http://www.wolfgang-roth.org/files/File/Humanistische%20Psychologie%20und%20P%C3%A4dagogik%20%28HPP%29_0.pdf (zuletzt aufgerufen am 04.12.2021), S. 9.

[2] Haselmann, Sigrid (2009): Systemische Beratung und der systemische Ansatz in der Sozialen Arbeit. In: Michel-Schwartze, Brigitta (Hrsg.): Methodenbuch Soziale Arbeit. Basiswissen für die Praxis. 2. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag, S. 174.

[3] Friedrich, Sibylle (2012): Ressourcenorientierte Netzwerkmoderation. Ein Empowermentwerkzeug in der Sozialen Arbeit. Wiesbaden: Springer VS, S. 15.

[4] Blessing, Ingrid; Geißler, Patricia (2016): Coaching leicht und locker. Der Lösungsfokussierte Coachingprozess. Graben-Neudorf: Geißler und Blessing GbR, S. 14.

[5] Blessing, Ingrid; Geißler, Patricia (2016): Coaching leicht und locker. Der Lösungsfokussierte Coachingprozess. Graben-Neudorf: Geißler und Blessing GbR, S. 14.

[6] Blessing, Ingrid & Geißler, Patricia (2016): Coaching leicht und locker. Der Lösungsfokussierte Coachingprozess. Graben-Neudorf: Geißler und Blessing GbR, S. 14.

[7] Blessing, Ingrid & Geißler, Patricia (2016): Coaching leicht und locker. Der Lösungsfokussierte Coachingprozess. Graben-Neudorf: Geißler und Blessing GbR, S. 14.

[8] Grochowiak, Klaus (2018): FRAMING NLP-Wissen für Trainer., Band 3: Frames für NLP-Themen. Offenbach am Main: coachingpraxis24.de, S. 667.

[9] Blessing, Ingrid & Geißler, Patricia (2016): Coaching leicht und locker. Der Lösungsfokussierte Coachingprozess. Graben-Neudorf: Geißler und Blessing GbR, S. 14.