Identität beschreibt, wie sich Menschen wahrnehmen und verstehen. Das geschieht vor dem Hintergrund ihrer Biografie und in Auseinandersetzung mit ihrer sozialen Umwelt. Wichtige Aspekte der Identität sind: Geschlecht, Alter und soziale Herkunft, Ethnizität, Nationalität und Gruppenzugehörigkeiten, Beruf und sozialer Status, aber auch persönliche Eigenschaften und Kompetenzen. Identität entsteht immer in dem Zusammenspiel aus Selbstreflexion und dem Abgleich mit dem, was das soziale Umfeld spiegelt. Sie wird in sozialen Interaktionen ausgehandelt und ist deshalb immer abhängig von sozialen Beziehungen, wird von diesen bestimmt und ist in ihnen erfahrbar.[1] Die Suche nach der eigenen Identität ist die leitende Entwicklungsaufgabe in der Jugend. Eng verbunden mit Identität und Selbstbild ist das Thema Selbstachtung. Sich selbst zu achten und ein stimmiges Selbstbild zu entwickeln, lernen Jugendliche, indem sie von bedeutungsvollen Mitmenschen achtungsvoll behandelt werden.[2]

[1] Lucius-Hoene, Gabriele (2021): Identität. In: Dorsch. Lexikon der Psychologie. URL: https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/identitaet (zuletzt aufgerufen am 28.7.2022).

[2] Gassmann, Yvonne (2015): Pflegekindspezifische Entwicklungsaufgaben oder: was Pflegekindern gemeinsam ist. In: Wolf, Klaus (Hrsg.): Sozialpädagogische Pflegekinderforschung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. S. 43-60. S. 45.