Das Verhalten, das eine feinfühlige Bezugsperson zeigt, nennt man Pflegeverhalten. Die Bindungsperson zeigt Pflegeverhalten, indem sie die Bedürfnisse des Kindes nach Nähe und Sicherheit wahrnimmt und beantwortet. Die Bindungsperson hat dabei die Aufgabe, eine sichere Basis zur Verfügung zu stellen und die Gefühlsausdrücke des Kindes zu regulieren. Dies ist die Grundlage dafür, dass sich das Kind sicher fühlen, von der Bezugsperson lösen und explorieren kann. Hierin sollte das Kind bestärkt und unterstützt werden.[1] Kinder zeigen also Bindungsverhalten auf der einen und Explorationsverhalten auf der anderen Seite. Bezugspersonen sollten auf Bindungsverhalten verständnisvoll reagieren und das Bedürfnis des Kindes nach Sicherheit beantworten. Explorationsverhalten sollte unterstützt und das Kind zu eigenem Ausprobieren ermutigt werden.[2]
[1] Vgl. Marschewski, Susanne (2012): Bedeutung der Bindungsrepräsentation von Pflegeeltern für ein gelingendes Pflegeverhältnis. In: Nowacki, Katja (Hrsg.): Pflegekinder. Vorerfahrungen, Vermittlungsansätze und Konsequenzen. Freiburg: Centaurusverlag & Medien KG, S. 187 – 248. à S. 200f.
[2] Vgl. Hédervári-Heller, Éva (2012): Bindung und Bindungsstörungen. In: Cierpka, Manfred (Hrsg.): Frühe Kindheit 0 – 3. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag, S. 57 – 67. à S. 59.