Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist bei Familien, die Hilfe in Anspruch nehmen, am häufigsten vertreten. Sie zeichnet sich aus durch Impulsivität, emotionale Instabilität und Instabilität in den zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Emotionen können sehr schnell und unvorhersehbar wechseln, sodass die Betroffenen häufig kurze und intensive Beziehungen führen, in denen sie zwischen Überidealisierung und Abwertung schwanken. Häufig treten selbstschädigendes Verhalten und Substanzmissbrauch auf sowie riskantes Verhalten beim Autofahren, Essstörungen und häufig wechselnde Sexualkontakte. Innerlich empfinden die Betroffenen eine chronische Leere.

Die Kinder von Eltern mit Persönlichkeitsstörungen weisen im Vergleich die höchsten Auffälligkeiten auf. Auch hier stechen die Kinder von Eltern, die an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung erkrankt sind, hervor. Besondere Risiken und Auffälligkeiten sind:

  • Missbrauch
  • Vernachlässigung
  • Erlebte Traumata
  • Übernahme von Anteilen der Borderline-Persönlichkeitsstörung
  • Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung
  • Und Störung des Sozialverhaltens.[1]

Häufig bestehen Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen psychischen Erkrankungen bzw. treten zwei oder mehr psychische Erkrankungen gemeinsam auf. Man spricht dann von Komorbidität. Eine häufige Komorbidität besteht zwischen der Borderline-Persönlichkeitsstörung und Suchterkrankungen.[2]

[1] Vgl. Wiegand-Grefe, Silke; Halverscheid, Susanne; Plass, Angela (2011): Kinder und ihre psychisch kranken Eltern. Familienorientierte Prävention – Der CHIMPs-Beratungsansatz. Göttingen: Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG. S. 63ff.

[2] Vgl. Koeslin, Jürgen; Streiber, Sonja (2015): Psychiatrie und Psychotherapie für Heilpraktiker. München: Elsevier. S. 152.