Die Schizophrenie zeichnet sich durch Symptome aus, die Positiv- und Negativsymptome genannt werden. Das bedeutet, dass die normalen psychischen Funktionen verzerrt werden. Positivsymptome, auch Plussymptome genannt, zeigen sich in einem krankhaften Überschuss oder bizarren Zusätzen zum normalen Verhaltensrepertoire. Während Negativ- oder auch Minussymptome durch eine Minderung und Verarmung psychischer Merkmale gekennzeichnet sind.[1]

Zu den Positivsymptomen zählen zum Beispiel:

  • Wahn, der meist verstanden wird als Überzeugungen, die mit der Realität nicht vereinbar und nicht korrigierbar sind, wie zum Beispiel Verfolgungswahn.
  • Halluzinationen, das heißt Wahrnehmungen ohne real vorhandenen Sinnesreiz, wie zum Beispiel Stimmenhören.

Zu den Negativsymptome gehören:

  • Formale Denkstörungen, das sind Störungen des Denkablaufs, zum Beispiel sprunghaftes Denken oder Gedankenabreißen.
  • Formale Denkstörungen, das sind Störungen des Denkablaufs, zum Beispiel sprunghaftes Denken oder Gedankenabreißen.
  • Ich-Störungen, das bedeutet, die Grenze zwischen Ich und Umwelt verschwimmt, zum Beispiel wird der eigene Körper als fremd erlebt oder als von außen gesteuert.
  • Affektstörungen, also Störung der Gefühle und Stimmungen, wie zum Beispiel Gefühllosigkeit, Gleichgültigkeit.
  • Störungen der Psychomotorik, das heißt Störung des Bewegungsablaufs durch seelische Vorgänge. Das kann sich zum Beispiel durch vollkommene Bewegungslosigkeit bei vollem Bewusstsein ausdrücken oder auch ständiges Wiederholen von Wörtern.

Bei der Schizophrenie handelt es sich um eine Erkrankung, die, je nach Form, in wiederkehrenden Phasen verläuft. Auf Phasen mit Positiv-Symptomen, wie Wahn oder Halluzinationen, können Phasen mit Negativ-Symptomen, wie Gefühllosigkeit oder sozialer Rückzug, folgen.Der Krankheitsverlauf variiert stark von Person zu Person, eine schwere chronische Erkrankung ist ebenso möglich wie vollständige Genesung. Etwa 25 % der erkrankten Menschen haben nur eine Krankheitsepisode mit guter Prognose.[2]

Kinder an Schizophrenie erkrankter Eltern

Die Risiken und Auffälligkeiten bei Kindern an Schizophrenie erkrankter Eltern lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Selteneres Spiel, weniger Lernerfahrungen
  • Geringe emotionale/verbale Beteiligung
  • Bizarres Elternverhalten
  • Vernachlässigung
  • Desorganisiertes Bindungsmuster
  • Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis
  • Affektive Störungen
  • Persönlichkeitsstörungen

Das Erziehungsverhalten schizophrener Eltern ist widersprüchlich und bisweilen bedrohlich, wenn das Kind zum Teil des Wahnsystems der erkrankten Person wird oder diese aufgrund mangelnder Konzentrationsfähigkeit die Bedürfnisse des Kindes gar nicht richtig wahrnehmen kann. Das mitunter bizarre, unvorhersehbare und wechselhafte Verhalten des Elternteils führt bei vielen Kinder dazu, dass sie ein desorganisiertes Bindungsverhalten entwickeln. Die Gefahr, dass auch das nicht erkrankte Elternteil für das Kind nicht zur Verfügung steht oder sich aus Hilflosigkeit abwendet, ist je nach Schwere der Erkrankung groß.[3]

[1] Vgl. Rey, Eibe-Rudolf (2011): Psychotische Störungen und Schizophrenie. In: Wittchen, Hans-Ulrich; Hoyer, Jürgen (Hrsg.): Klinische Psychologie & Psychotherapie. 2. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag. S. 797-856. S. 802.

[2] Vgl. Koeslin, Jürgen; Streiber, Sonja (2015): Psychiatrie und Psychotherapie für Heilpraktiker. München: Elsevier. S. 68, S. 71, S. 66, S. 73, S. 75.

[3] Vgl. Wiegand-Grefe, Silke; Halverscheid, Susanne; Plass, Angela (2011): Kinder und ihre psychisch kranken Eltern. Familienorientierte Prävention – Der CHIMPs-Beratungsansatz. Göttingen: Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG. S. 49-52.